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Es war einmal....
vor langer Zeit ein bekannter und weithin gefürchteter Ritter. Stets loyal gegenüber seinem Lehensherrn befand er sich dauernd im Kampf gegen vermeintliche Feinde und Widersacher. In unzähligen Kämpfen hatte er fremdes und eigenes Blut vergossen, soviel Blut, dass seine ehemals prächtige Rüstung über und über mit Blutflecken besudelt, nunmehr wie von schwarzer Farbe wirkte. So entstand auch sein weithin gefürchteter Kampfname - „der Schwarze Ritter“. Viele lange Jahre war er kämpfend unterwegs in einer Welt voller Gewalt. In den seltenen Kampfpausen nahm der schwarze Ritter immer mehr wahr, wie sehr Gewalt, Brutalität und Arroganz seine Kämpfe begleiteten und auch bestimmten. Waren viele seine Taten auch augenscheinlich notwendig und verwegen, so verursachten sie doch überwiegend Leid und Not. Der Ritter kam zu dem Schluss, dass er mit seinem Handeln und Kämpfen Gutes vollbringen wollte, sowie Leid und Not bekämpfen. Mit dieser Einsicht ritt er los um eine bessere Welt zu finden. Doch überall wo er auch hinkam traf er sie an, Gewalt, Brutalität und Arroganz, Ursachen unendlich viel Leides und Not. Doch der Ritter konnte nicht mehr nur zusehen und untätig bleiben oder gar wegsehen und weiter reiten. Immer öfters hielt er an und bekämpfte Unrecht, um den Leuten zu helfen und diese zu beschützen. Und er merkte, wie es ihm und seiner Seele gut tat, die Welt um ihn herum zu verbessern. Auch verstand er immer mehr, dass auf der Welt zu viel Böses und zu viel Unrecht geschehen, dass so viele Menschen hilflos, müde und ängstlich geworden waren - sie ihn oft mit leeren, fast toten Augen anblickten. Er erkannte, dass diese Menschen jemanden brauchen, der ihnen wieder Mut und Hoffnung bringt. Bald sah er es als seine Aufgabe, den Menschen diese Hoffnung und Kraft zurück zu bringen. Mit Wohlwollen stellte er fest, wie sehr es ihn freute zu sehen, wie die Augen der Menschen wieder zu leben begannen. Die Welt ist sehr groß und der Ritter war stetig unterwegs. Er ritt unaufhaltsam durch die Zeit, trotzte Winden, Sand- und Schneestürmen. Nichts konnte seinen Ritt im Kampf für Gutes aufhalten. Nur seine Rüstung wurde von der Sonne gebleicht - stetig Wasser, Sand und Schnee ausgesetzt, bis sie von diesen Elementen bis auf das silberne Metall poliert wurde. So verwandelte er sich in „den Silbernen Reiter". Story by Liza Reich |